Kleiderschrank ausmisten – so klappt’s wirklich

Dein Schrank quillt über und gleichzeitig hast du das Gefühl, nichts Gescheites zum Anziehen zu haben? Da hilft nur eins: Kleiderschrank ausmisten! Wenn da nicht dieser innere Schweinehund wäre, der dich regelmäßig davon abhält.... Doch mit unseren Tipps geht es ganz leicht!

Anfangen und dranbleiben

Die einen sagen: erst einmal den kompletten Kleiderschrank ausräumen und Komplettinventur machen. Das befördert natürlich auch auf einen Schlag Teile ans Licht, die man eventuell schon vergessen hatte. Und ruckzuck sieht so ein Schlafzimmer aus wie ein riesiges Schlachtfeld. Das kann auch ganz schön einschüchtern, vor allem, wenn nach 2 Stunden des Rumräumens und Wiederentdeckens keine signifikanten Fortschritte zu verzeichnen sind. Damit die Motivation bleibt, kann es helfen, die große Mammutaufgabe in mehrere kleine herunterzubrechen. An einem Tag kümmerst du dich vielleicht nur um die Sockenschublade, an einem anderen nur um alle T-Shirts, und so weiter. So aufgeteilt siehst du viel schneller Ergebnisse. Das motiviert, auch an anderen Tagen weiterzumachen.

Übersichtlich ausmisten auf freien Flächen

Sowohl der Platz im Kleiderschrank als auch die Sortierfläche sollte frei von Ablenkungen sein, damit du übersichtlich ausmisten kannst. Nehmen wir zum Beispiel die Sockenschublade – wenn du die komplett leergeräumt hast, pack die Socken auf dein vorher gemachtes Bett oder breite sie auf dem Boden aus. Hier kannst du die Socken einzeln auslegen, Paare wiederfinden, Einzelgänger aussortieren und solche mit Löchern ebenso. Bevor du die Schublade wieder befüllst, ist das die Gelegenheit, um die Schublade einmal auszuwischen.

Jetzt geht’s ans Ausmisten – diese Fragen helfen dir dabei

Hier können folgende Fragen weiterhelfen, um deinem schlimmsten Gegner – dem Trennungsschmerz – entgegenzuwirken:

Habe ich es doppelt oder sogar mehrfach?

Von dieser Frage sind natürlich Socken und Unterwäsche ausgenommen. Aber braucht man wirklich 10 schwarze Jeans? Oder 3 graue Schals?

Ist es kaputt?

Wenn ja, kannst du oder jemand anderes es noch reparieren? Und steht der Aufwand oder sogar ein Geldbetrag im Verhältnis zu deinem Wunsch, das Teil zu behalten?

Wo war es verstaut – immer im Sichtfeld oder verknuddelt in der hinteren Ecke?

Ausmisten bringt so manch beinahe vergessenes Kleidungsstück zu Tage. Wenn es schon über einen langen Zeitraum nicht mehr im Sichtfeld war, wirst du es auch lange nicht mehr getragen und vor allem nicht mehr vermisst haben.

Wann habe ich es zuletzt angezogen?

Ist das schon über ein Jahr her? Wenn ja, wie wahrscheinlich ist es, dass du es bald doch wieder anziehen wirst?

Passt es noch?

Wenn du das Kleidungsstück eh nicht erst kürzlich anhattest, probiere es in jedem Fall an. Passt es nicht mehr, stellt sich die Frage, wie wahrscheinlich es ist, dass du demnächst doch wieder reinpasst. Darüber könnten auch Jahre vergehen, aber möchtest du dann noch etwas anziehen, was viele Jahre alt ist?

Macht es dir noch Freude?

Das ist der Maßstab der Aufräum-Expertin Marie Kondo – wenn du ein Teil in der Hand hältst, schaue es dir genau an. Verspürst du noch Freude, es zu haben?

Ist es nur noch ein Erinnerungsstück?

Das Abschluss-T-Shirt, das Band-T-Shirt, die allererste Krawatte – es gibt so manche Stücke, mit der wir eine berührende Erinnerung verbinden, vielleicht sogar einen Meilenstein im Leben. Ist die Erinnerung eigentlich gar nicht mehr so berührend, fällt es sicher leichter, die Klamotten aussortieren zu können – ohne Wehmut und schlechtes Gewissen. Ist die emotionale Bindung an das Kleidungsstück weiterhin besonders stark, ist eine weitere Frage natürlich wichtig – wirst du es noch einmal tragen? Wenn nicht, gehört es zumindest nicht mehr in den Kleiderschrank. Hier sollten nur noch Stücke liegen oder hängen, die du wirklich noch anziehst. Für besondere Erinnerungsstücke aller Art könntest du dir stattdessen eine schöne Box zulegen, deine ganz persönliche Schatztruhe.

Die wichtigste Frage überhaupt: Würdest du es noch einmal kaufen?

Jetzt mal ganz ehrlich, hättest du eben dieses Kleidungsstück noch nicht, würdest du es dann tatsächlich noch einmal kaufen? Wenn eindeutig ja, macht es Sinn, das Kleidungsstück zu behalten. Wenn nein, kannst du es getrost abgeben.

Klamotten aussortieren mit Stapel-Schema

Beim Ausmisten hilft es, Stapel zu bilden, denen du verschiedene Bedeutungen, beziehungsweise Funktionen zuteilst. Folgende drei sind besonders wichtig:

  • Ja, möchte ich behalten und bleibt.
  • Nein, kann weg.
  • Weiß nicht, muss ich noch mal drüber nachdenken.

Während die ersten beiden Stapel ja eindeutig sind, braucht der „Weiß-nicht-Stapel“ noch etwas Zeit. Macht nichts, bis hierhin hast du ja schon einiges geschafft. Das kann dich auch für eine neue Runde “Klamotten aussortieren” motivieren, die muss aber nicht am selbem Tag stattfinden. Eine Möglichkeit ist auch, alles von Stapel 3 in einen Karton oder in einer Box zu verstauen. Hast du auch nach über 12 Monaten keinen Anreiz gehabt, da noch mal reinzuschauen oder etwas rauszuholen, fällt dir das Abgeben sicherlich wesentlich leichter. Alternativ kannst du vor dem Einsortieren alle Stücke aus Stapel 1 und 3 auf links ziehen. Findest du nach 12 Monaten noch Teile, die auf links gezogen sind, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass du diese auch in Zukunft nicht mehr anziehen wirst.

Was noch hilft, sich von Klamotten trennen zu können

Abgeben muss nicht wegschmeißen heißen. Vielleicht fällt dir die Trennung leichter, wenn du weißt, dass Freunde oder Familie daran noch Freude haben werden. Du könntest deine Lieben auch zu einer Tausch-Party einladen, wo jeder gut erhaltene Stücke mitbringt und selbst auch noch die Chance hat, was Neues zu ergattern. Online-Tauschbörsen sind hier auch ein beliebtes Vorgehen, ebenso Verkaufen. Wem Flohmarkt-Verkäufe zu anstrengend sind, hat online rund um die Uhr zahlreiche Möglichkeiten. Und so mancher Secondhandladen übernimmt den Job auch gerne für dich und gegen Bezahlung. Spenden kann auch Freude machen und dich motivieren, noch mehr auszusortieren. Gib doch einfach einmal „Kleiderspende“ bei einer Suchmaschine ein, unter zahlreichen Ergebnissen kannst du dir eine Initiative aussuchen, deren karitativer Zweck dir vielleicht besonders am Herzen liegt. So fällt es sicher vielen Menschen – und ganz bestimmt auch dir – leichter, sich von Klamotten trennen zu können.

Ordentlich in den Kleiderschrank zurückräumen

Um deine Sachen zukünftig mit einem Griff zur Hand zu haben, ist es empfehlenswert, zum einen nach aktueller Saison und zum anderen dann nach Typ (z. B. Jeans, Pullis, T-Shirts), nach Länge und nach Farben zu sortieren. Was zur Saison passt, sollte im Sichtfeld sein, ebenso Kleidungsstücke, die du häufig anziehst.

Extra-Tipp zum Einlagern von Winter- und Sommerkleidung

Je nach Platz macht es Sinn, außersaisonale Kleidung einzulagern. Aber bitte nicht in einfachen Plastiktüten oder anderen nicht-atmungsaktiven Verpackungen – die können Feuchtigkeit einschließen und zu Schimmelbefall, Stockflecken und muffigem Geruch führen. Verpacke deine Kleidungsstücke am besten in einem atmungsaktiven Stoff (zum Beispiel in einem alten Bettüberzug) und lagere diesen an einem trockenen und warmen Ort. Vor dem Einlagern sollte die Kleidung unbedingt gewaschen werden, denn Textilschädlinge wie Motten werden von Hautschüppchen und Körpergeruch förmlich angezogen.

Keine Lust aufs Wäschewaschen? Dann schick deine Kleidung doch einfach zu Persil Service – wir waschen und reinigen nicht nur deine Garderobe, sondern z. B. auch deine Bettdecken und deine Skiklamotten, die wir auf Wunsch auch imprägnieren.

Übrigens: Mit Dosenlaschen kannst du im Kleiderschrank noch mehr Platz schaffen – die Rede ist von Upcycling.